Juli 2010

 

Der Weg zur Cowboy-Stadt Tupiza führte uns zunächst nach Uyuni. Uyuni ist bekannt für seine riesigen Salzseen, ähnlich jenen, die wir in der Wüste von Atacama bereits gesehen haben. Nach­dem wir in der Nacht dort ankamen und uns sonst was abfroren, haben wir sofort eine Weiterfahrt für den nächsten Morgen nach Tupiza gebucht.

 

In T u p i z a wurden der Legende nach Butch Cassidy und Sundance Kid, die beiden Wildwest Gangster, erschossen. Heutzutage scheint der Ort friedlich und ist nach wie vor eingebettet in dieser typischen Wildwest Landschaft von ausgetrockneten Flußbetten, sandigen mit Kakteeen überwach­senen Tälern zwischen bizarren, rotfarbigen Felsformationen. Nach einem gemütlichen Ritt durch diese Umgebung besuchten wir ein letztes Mal einen bolivianischen Markt, der von Unterwäsche, Kleidung, Haushaltsgeräte,Werkzeuge, Lebensmittel bis zu obskuren Wunder Heilmitteln alles zu bieten hatte.

 

Einerseits wehmütig andererseits aber auch in freudiger Erwartung auf Argentinien und zurück nach Chile zur Delphin, verlassen wir am 02.07.2010 Bolivien. Die Fahrt geht über die Grenzstadt Villazon, wo wir problemlos zu Fuß die Grenze nach Argentinien passieren konnten. Die Weiter­fahrt nach S a l t a konnten wir in einem Luxusbus auf einer asphaltierten Straße, erstmals seit langer Zeit, genießen.

 

Da zur Zeit unseres Aufenthaltes gerade die Fußballweltmeisterschaft im Gange war, hofften wir bei einem Sieg Argentiniens mit den Einheimischen mitfeiern zu können. Die argentinische Fußball Nationalmannschaft hatte jedoch leider einen sehr schlechten Tag und so gewann Deutschland gegen Argentinien mit 4:0. Auf dem Platz, an welchem wir mit Hunderten Argentiniern das Spiel auf einer riesigen Leinwand live miterleben konnten, wurde es immer stiller um uns herum, bis schließlich die ersten Tränen flossen und die Menge sich in einem Trauermarsch auflöste.

 

Auch wir waren traurig, erstanden nichts desto trotz noch schnell eine Argentiniendress, bevor die Standler verschwanden und besuchten dann den Hausberg San Bernardo, von wo wir einen schönen Blick auf Salta genossen.

 

Von Salta aus machten wir nochmals eine Tagesrundreise in einem umgebauten Bus mit einem offenen Obergeschoss. Es ging abermals auf über 4000m Höhe, in eine Salzwüste, durch Gebirgs­schluchten und einen steilen Pass. Sozusagen eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir in Bolivien an Landschaft gesehen hatten.

 

Ein kurzer Abstecher führte uns noch nach Mendoza, einer der besten Weingegenden Argen­tiniens. Nach einem Besuch bei einem Winzer mit Weinverkostung ging es endgültig zurück nach Valdivia, über Santiago.

 

Die Fahrt von Mendoza nach Chile führt über einen Pass, der als wir ihn erreichten, wegen Schneefalls für einige Stunden gesperrt war. Nachdem der Bus bereits umkehrte und uns die Tickets zum Umtausch ausgehändigt wurden, wurde die Sperre jedoch aufgehoben und wir konnten unsere Reise um einige Stunden verspätet fortsetzen. Es ging nun durch verschneite Berge mit Blick auf den höchsten Berg Südamerikas, den Aconcagua. Die Grenzkontrolle, die sich genau am Pass befindet, dauerte diesmal aufgrund der Gründlichkeit der Zollbeamten 2 Stunden. Dadurch wurde es bereits Nacht und wir konnten die herrliche Aussicht bei der Talfahrt nur mehr teilweise genießen.

 

Nach diesem langen und teilweise recht anstrengenden Landausflug, der jedoch stets interessant war und für uns unvergesslich sein wird, waren wir wieder in Valdivia. An Bord war nach den zwei Monaten unserer Abwesenheit alles okay und so konnten wir beruhigt einen weiteren Ausflug, und zwar diesmal in unsere Heimat, planen.